
Mythos Nr. 2: Automatisierte Straddle Carrier können nicht in Megaterminals eingesetzt werden.
Es gibt ein weit verbreitetes Missverständnis, dass automatisierte Straddle Carrier nur für kleine und mittelgroße Containerterminals geeignet sind. Diese falsche Annahme stammt möglicherweise aus den Anfängen der AutoStrad™ -Terminals, als die Technologie noch nicht durch fast zwei Jahrzehnte kontinuierlicher Nutzung weltweit bewährt war.
Ist es tatsächlich so, dass automatisierte Straddle Carrier nicht für Megaterminals geeignet sind (die wir bei Kalmar als Terminals mit einer Kapazität von mehr als 1 Million TEU pro Jahr definieren)? Kurz gesagt: Nein. Automatisierte Straddle Carrier eignen sich nicht nur für dieselben Arten von Terminals wie manuelle Straddle Carrier, sondern bieten auch ein völlig neues Maß an Flexibilität im Vergleich zu herkömmlichen Portalkrankonzepten. Die Kalmar AutoStrad™ -Lösung lässt sich problemlos auf Flotten mit bis zu Hunderten von Maschinen skalieren und eignet sich somit selbst für die größten Terminals der Welt.Higher is not always better
Für die größten Containerterminals sind maximale Stapelkapazität und Durchsatz natürlich entscheidende Faktoren. Traditionell waren ASC- und RTG-Krane die Standardwahl für diese Terminals, aber die Gleichung ist nicht mehr so eindeutig wie früher.
ASCs und RTGs bieten zwar eine sehr hohe Stapelkapazität, diese ist jedoch immer an den spezifischen Bereich unter dem Kran gebunden. Im Gegensatz dazu können automatisierte Straddle Carrier den Platz am Terminal flexibler nutzen und ihre Kapazität jederzeit und überall dort einsetzen, wo sie benötigt wird. Die AutoStrad™-Flotte kann flexibel zwischen Land- und Wasserseite verschoben werden, während bei einem ASC-Terminal mit senkrechter Anordnung in der Regel die Hälfte der Containerumschlagkapazität der Wasserseite und die andere Hälfte den Lkw-Spuren zugewiesen ist.
Es ist anzumerken, dass ASCs zwar eine theoretische Stapelhöhe von bis zu 1 über 6 bieten, diese Höhe in der Praxis jedoch selten genutzt wird, da die tatsächlichen Stapelhöhen in der Regel bei etwa drei bis vier Containern liegen. Mit der vierfachen Stapelkapazität der neuesten Generation von Kalmar AutoStrad™ ist der Unterschied in der Stapelhöhe nicht mehr so drastisch.
Die maximale Kapazität führt jedoch nicht automatisch zu optimaler Effizienz oder Durchsatzleistung. An vielen Terminals ist es nicht möglich, im Voraus Informationen darüber zu erhalten, wann ein bestimmter Container an der Landseite benötigt wird, sodass der Container immer dann abgerufen werden muss, wenn der Lkw zur Abholung eintrifft. Oft führt die durch höhere Stapelung gewonnene Kapazität zu einem dramatischen Produktivitätsrückgang, da Zeit durch unproduktive Umschlagvorgänge verloren geht. An Straddle-Carrier-Terminals ist der Anteil unproduktiver Containerbewegungen relativ gering, da die Container in den Straddle-Carrier-Stapeln leichter zugänglich sind.
Alle Formen und Größen
Im Vergleich zu herkömmlichen Terminal-Konzepten ermöglichen automatisierte Straddle Carrier eine effizientere Nutzung des Terminalgeländes, da sie keine Puffer- oder Wartungsbereiche für große Portalkrane benötigen. Automatisierte Straddle Carrier sind auch nicht auf die festen rechteckigen Containerblöcke von ASCs und RTGs beschränkt, sodass sie auf Geländen jeder Form effizient eingesetzt werden können.
Das bedeutet, dass zwar die theoretische maximale Stapeldichte innerhalb des Containerblocks bei einem ASC höher ist, ein AutoStrad™-Konzept jedoch eine in etwa gleichwertige Stapeldichte über die gesamte Fläche des Terminals bieten kann. Automatisierte Straddle Carrier ermöglichen auch eine optimierte Handhabung von Leercontainern, da diese in einem separaten, manuell betriebenen Bereich gelagert werden und der Transfer über ein spezielles Hochleistungs-Containeraustauschgitter zwischen den Leercontainer-Stapeln und dem automatisierten Yard erfolgt. Mit diesem Verfahren können leere Container sehr effizient transportiert werden und nehmen nicht lange Platz im automatisierten Lagerplatz ein.
Schließlich sind automatisierte Straddle Carrier im Vergleich zu herkömmlichen manuell betriebenen Straddle Carriern bei der Nutzung der Terminalfläche weit überlegen. Da automatisierte Straddle Carrier sicher und schnell durch den Containerstapel fahren können, benötigen sie keine separaten Fahrspuren zwischen den Containerblöcken, sodass dieser Platz ebenfalls für die Containerlagerung genutzt werden kann.
Bei der Auswahl der Automatisierungslösung und des Terminal-Konzepts für aktuelle und zukünftige Megaterminals ist es wichtig, sich vor Augen zu halten, dass es sich nicht um eine Entweder-oder-Entscheidung handelt. Layouts, die mehrere horizontale Transport- oder Krantechnologien kombinieren, sind möglich, und zusätzliche Stapelkapazitäten können einem AutoStrad™-Terminal mit einem ASC-Block innerhalb des vollautomatisierten Yard leicht hinzugefügt werden. In diesem Szenario bleiben die externen Containerumschlagschnittstellen für Kaikrane und RMG-Krane sowie für Lkw-Fahrspuren unverändert, während eine optimale Nutzung der Terminalfläche ermöglicht wird.
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